Sportverletzungen der unteren Extremität

27/07/2022

Sports injuries of the lower extremity

J. Paul 1 · R. Seil 2, 3, 4 · T. Tischer 5


1 - Rennbahnklinik, Muttenz, Basel, Schweiz
2 - Abteilung für Orthopädie, Centre Hospitalier de Luxembourg – Clinique d’Eich, d’Eich, Luxembourg,

Luxemburg

3 - Sports Medicine and Science (LIROMS), Luxembourg Institute of Research in Orthopedics, Luxembourg, Luxemburg

4 - Human Motion, Orthopaedics, Sports Medicine and Digital Methods, Luxembourg Institute of Health, Luxembourg, Luxemburg

5 - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Malteser Waldkrankenhaus St. Marien, Erlangen, Deutschland

Link to the article

Arthroskopie volume 35, pages 83–84 (2022)

Liebe Leserin, lieber Leser,

liebe Freunde des Sports,

sportliche Aktivität hat in unserer modernen Gesellschaft einen hohen Stellenwert erreicht. Der Ausgleich des Arbeitsalltags findet oftmals bei sportlichen Aktivitäten statt. Hierbei ist die individuelle Spanne der Ausprägung sportlicher Aktivität enorm groß, und sowohl der Umfang als auch die Intensität variieren individuell stark. Etwas anders ist der Leistungssport zu betrachten, bei welchem das Erzielen einer hohen Leistung – meist im Wettkampf – im Fokus steht. Unabhängig davon, mit welchem Sport und auf welchem Niveau unsere Gesellschaft aktiv ist, treten sowohl Unfälle als auch Überlastungsschäden am Bewegungsapparat auf. Diese gilt es zu erkennen und zu therapieren. Dabei spielt die Prävention eine erhebliche Rolle, damit es gar nicht so weit kommt; dies wird jedoch in einem weiteren Themenheft der Arthroskopie und Gelenkchirurgie separat behandelt.

Auch im Kindes- und Jugendalter nehmen akute Verletzungen im Sport wie Brüche, Prellungen und Zerrungen, aber eben auch Überbelastungsschäden des Stütz- und Bewegungsapparats zu. Leider stecken die präventiven Maßnahmen für diese Überlastungsschäden noch in den Kinderschuhen, und obwohl schon viele Konzepte bekannt und ausgearbeitet sind, findet nur eine unzureichende Umsetzung in der Praxis statt. Oftmals spielt ein übermäßiger Ehrgeiz in der Familie oder im Sportverein/-verband eine maßgebliche Rolle, und erste Zeichen von Überlastungsschäden werden übersehen oder ignoriert.

Die Prävention von Unfällen und Überlastungsschäden am Bewegungsapparat spielt eine erhebliche Rolle

Aufgrund der großen Relevanz dieser Themen freut es uns, dass wir für diese Ausgabe der Arthroskopie und Gelenkchirurgie ein Team von renommierten Autorengruppen gewinnen konnten, um ein abwechslungsreiches Heft zum Thema Sportverletzungen der unteren Extremität zu erstellen. Die Themen sind bewusst gleichmäßig topographisch zwischen Hüfte/Becken, Knie und Fuß/Sprunggelenk verteilt. Die Beiträge sollen gezielt einen pragmatischen Überblick sowohl von häufigen Pathologien als auch von selteneren Pathologien, welche häufig übersehen oder nicht erkannt werden, aufzeigen.

Das „femoroazetabuläre Impingement im Sport“ und der „Leistenschmerz beim Sportler“ haben sich leider zu einem mit mittlerweile in hoher Frequenz auftretenden Beschwerdebild etabliert und sind differenzialdiagnostisch schwierig zu erfassen. Wir hoffen, dass Sie nach der Lektüre der beiden Artikel sicher mit diesen Pathologien umgehen können. Bezüglich des Kniegelenks soll Ihnen diese Ausgabe Einblicke in den „Hochleistungssport“ sowie einen Überblick über die „Osteochondrosis dissecans im Rahmen sportassoziierter Verletzungen“ geben. Eine häufig übersehene Problematik im Bereich der Unterschenkel ist das „chronische Logensyndrom beim Sportler“, und wir hoffen, dass Sie nach der Lektüre auch hier die Pathologie souverän diagnostizieren und ggf. behandeln können. Abschließend werden die „akuten und chronischen Läsionen der Peronealsehnen“ für Sie erläutert.

Wir hoffen, wir konnten für Sie eine interessante Ausgabe der Arthroskopie und Gelenkchrirurgie mit dem Themenheft zu Sportverletzungen der unteren Extremität zusammenstellen und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen sowie Ihnen und Ihren Patienten einen verletzungsfreien Sport!

Ihre

Jochen Paul

Romain Seil

Thomas Tischer